Der 100-Millionen-Mann 11FREUNDE

Am Ende blickt nicht einmal Uli Hoeneß noch durch. Der Deal ist über die Bühne, die Zahlen sind festgeklopft, da macht Tottenham-Chairman Daniel Levy mitten in der Nacht das Fass erneut auf, um noch Kleinigkeiten zu seinen Gunsten nachzuverhandeln. So erzählt es Hoeneß später. Seit Tagen hält der Transfer von Harry Kane zum FC Bayern die Fußballwelt in Atem. Eine Posse, die zeitweise wie ein Agententhriller anmutet. Am Londoner Flughafen Stansted wartet ein Privatjet darauf, den Stürmer an seinen neuen Arbeitsort zu transportieren. Am Ende steigt Kane sogar zu, darf aber auf Geheiß des Spurs-Bosses vorerst nicht abheben. In Oberpfaffenhofen wartet indes eine Audi-Eskorte auf seine Landung. Doch ständig wird Bayern-CEO Jan Dreesen von Levy wieder irgendwohin zitiert, um die nächste Verhandlungsrunde zu bestreiten. Erst in der Nacht auf den 12.August 2023 ist die Wechselsaga vorbei. Dreesen setzt dem Exzentriker Levy die Pistole auf die Brust: „Keinen Penny mehr!“ Und auch der umgarnte Spieler ist das Hickhack leid und signalisiert: Wenn Tottenham nun nicht einlenkt, bleibt er in London und wechselt nächsten Sommer ablösefrei. Levy revanchiert sich bei seinem scheidenden Star, indem Kane am nächsten Tag nicht mehr aufs Vereinsgelände darf, um seine letzten Habseligkeiten aus dem Spind zu holen. Das Zeichen ist unmissverständlich: Du gehst, bittesehr, dann orientieren auch wir uns neu!
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