Der Oldschool-Keeper 11FREUNDE

Viele Fußballfans reiben sich derzeit wohl verwundert die Augen. Klar, die Klubs auf den ersten fünf Plätzen hatten sie mehr oder weniger auf dem Zettel. Doch dahinter, auf Platz sechs: Der FC Augsburg! Jener FCA, der vor jeder Saison als einer der Abstiegskandidaten gehandelt wurde, überraschte unter anderem mit einem Sieg über Borussia Dortmund. Entscheidenden Anteil daran haben nicht nur Neuzugang Neuzugang Daniel Caliguiri und Youngster Ruben Vargas, die in der Offensive wirbeln. Die wohl wichtigste Veränderung nahmen die Fuggerstädter vor dieser Saison im Tor vor: Im Sommer tauschten sie Andreas Luthe gegen Rafał Gikiewicz von Ligakonkurrent Union Berlin ein.
Seit dem Abgang von Marwin Hitz im Sommer 2018 waren die Augsburger auf der Suche nach einer klaren Nummer Eins. Während andere Vereine seit Jahren an ihren Stammkeepern festhalten, gab es in den vergangenen zwei Jahren gleich vier Torhüter, die das Tor des FCA zu fast gleichen Teilen hüteten.
Risiko Koubek
Mit der Verpflichtung von Tomáš Koubek ging Geschäftsführer Stefan Reuther im Sommer 2019 ein finanzielles Risiko ein. Für 7,5 Millionen Euro holte er den Tschechen von Stade Rennes nach Bayern. Er ist damit der sechsteuerste Keeper der Bundesliga-Geschichte.
Die Gikiewicz-Verpflichtung muss daher auch als Eingeständnis gewertet werden, dass das Arrangement zwischen dem FCA und Koubek gescheitert ist. Und bereits nach wenigen Spieltagen der neuen Saison scheint die Rechnung der Verantwortlichen aufzugehen: Mit dem Polen haben sie wohlmöglich endlich eine Konstante zwischen den Pfosten.
Kein polnischer Buffon
Mit seinen 33 Jahren ist Gikiewicz zwar keine langfristige Lösung, aber eine, mit der man für die nächsten drei bis vier Jahre planen könnte. Das liegt nicht etwa daran, dass der Ex-Unioner asketisch lebt oder eine polnische Version von Gianluigi Buffon wäre. Vielmehr ist Gikiewicz ein vorbildlicher Sportsmann, der sich über die Jahre immer wieder an die Gegebenheiten anpassen und oft über sich hinauswachsen konnte. Die vergangenen Spielzeit war die erste für ihn auf der großen Bundesliga-Bühne. Zwar schnupperte er schon 2017/18 für den SC Freiburg in zwei Spielen Bundesliga-Luft, doch erst in Berlin etablierte er sich in Deutschlands höchster Spielklasse.
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