Ciao, Wettbewerb! - Warum der Goretzka-Transfer eine 11FREUNDE

Publish date: 2024-10-27

Alles neu macht der Januar, ist die Bot­schaft eines Neu­jahrs­emp­fang. Froh­sinn, Auf­bruch­stim­mung und die Hoff­nung, dass in diesem Jahr alles besser wird. Auf dem Neu­jahrs­emp­fang der DFL wollte sich Chris­tian Sei­fert damit aber nicht zufrieden geben. Er for­derte mehr Exzel­lenz: Wer heute glaubt, den Status quo ver­walten zu können, wird mit­tel­fristig schei­tern. Wer sich mit Durch­schnitt zufrie­den­gibt, wird die Men­schen nicht halten – er wird sie ver­lieren.“ Er for­derte die Bun­des­li­gisten dazu auf, sich nicht länger mit dem Mit­telmaß zufrieden zu geben. Klar: Wett­be­werb belebt das Geschäft.

Leon Goretzka, der FC Bayern Mün­chen und Schalke 04 – sie alle haben diese Rede scheinbar nicht gehört.

Goretzka ist ein­zig­artig

Am Sai­son­ende wird sich Goretzka dem deut­schen Rekord­meister ablö­se­frei anschließen. Das ist sein gutes Recht. Mit ihm wech­selt das größte deut­sche Talent, ach was, der hei­ßeste Scheiß, der in der Bun­des­liga spielt, zu einem über­mäch­tigen Verein, der für die Kon­kur­renz noch ein Stück unein­hol­barer wird. Wer Goretzka hat spielen sehen, fühlte sich der Per­fek­tion nah. In der Liga scheint ihm kaum jemand gewachsen zu sein. Seine Aus­strah­lung, sein Bewe­gungs­ab­lauf, seine Ver­ständ­nisse über die Abläufe des Spiels – alles ist ein­zig­artig.

Dass der FC Bayern die größten Stars an sich bindet, ist keine Neu­ig­keit. Als Schalke 04 zum letzten Mal auf Augen­höhe mit den Baju­waren war, im Früh­jahr 2007, standen Oliver Kahn, Philipp Lahm, Mark van Bommel und Roy Makaay auf dem Platz. Gute Spieler, keine Frage, aber Schalke 04 war eben­bürtig. Weil auch Bay­erns Kader auf­ge­füllt werden musste. Chris­tian Lell, Andreas Ottl, Ali Karimi – im Ernst: die würden heute nicht einmal mehr in der U23 spielen. Mitt­ler­weile ver­lässt sich der FC Bayern aber nicht auf einige her­aus­ra­gende Fuß­baller, son­dern auf 28 Spieler, die bei jedem Kon­kur­renten mit Kuss­hand genommen würden.

Der Hoff­nung beraubt

Und trotzdem keimte im Winter auf Schalke Hoff­nung auf. Ein Trainer, der mit dem Schalker Sehn­sucht umgehen kann. Ein Kader, der wett­kampf­fähig ist. Und einen Leon Goretzka, der den Unter­schied aus­macht, der einen Gegner allein an die Wand spielen kann. End­lich besser als Durch­schnitt. Leon Goretzka war das Herz­stück.

Der FC Bayern hat den Schal­kern die Zuver­sicht geraubt, vor­zu­werfen ist ihnen das nicht. Sie haben sich den Wett­be­werb zunutze gemacht hat. Wett­be­werb, das beu­tetet bald nur noch, wer im Mit­tel­feld des Meis­ters spielen darf. Nicht aber, wer Meister wird.

Für die Bun­des­liga ist das eine Nie­der­lage. Dort die Bayern, hier der Durch­schnitt. Wer der Logik von Chris­tian Sei­fert folgt, weiß, was das für die Men­schen bedeutet.

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